Teresa Müller ist bis zum Mai 2020 mit einem DAAD-Jahresstipendium in Japan. Sie ist Psychologie-Studentin an der Universität Bamberg und absolviert gerade ein Auslandssemester an der Kansai Gaidai Universität in Hirakata. Für den DAAD berichtet sie von einem Highlight ihres Auslandsaufenthaltes – ein Wochenende mit Ausflügen zum Fuji und zum Biwa-See.
Ein Studienaufenthalt in Japan hat viel zu bieten: in akademischer, kultureller, landschaftlicher und kulinarischer Hinsicht. So ist es in meinem momentanen Alltag hier nicht unüblich, dass ich am Freitag Morgen im Japanischunterricht mit neuer Grammatik, Kanji und komplexen Satzstrukturen konfrontiert werde, kurze Zeit später eine Midterm-Prüfung in “Human Resource Management” schreibe, mir dann Gedanken über einen Businessplan in “Entrepreneurship” mache und einige Stunden darauf im Nachtbus von Kyoto in Richtung Mount Fuji sitze. Nach der nicht allererholsamsten, aber doch recht angenehmen Nacht im komfortablen, sauberen und äußerst ruhigen (wie alles in Japan) Bus stiegen meine japanische Freundin und ich in aller Früh in Kofu aus, nahmen den Zug durch die idyllischen Berge Yamanashis und erblickten ihn kurz darauf zum ersten Mal: Mount Fuji. Glücklicherweise ist das Wetter gut und der Himmel klar, sodass wir ihn quasi den ganzen Tag zu Gesicht bekamen.
Für die Japaner ist dieser Berg nicht nur der höchste und größte Vulkan ihres Landes, sondern er wird auch religiös verehrt. Und auch wir spürten an diesem herbstlichen Samstag die magische Wirkung, die von Fuji-san ausgeht. Er hat einfach etwas unglaublich Majestätisches an sich, das man schwer in Worte fassen kann. Als umgäbe ihn eine besondere Aura. Am Bahnhof Shimoyoshida verließen wir den Zug und machten uns auf zu dem wohl perfektesten Ort, um Mount Fuji zu bewundern und Fotos zu machen: Chureito Pagoda.
Nach “Udon” zum Mittagessen in einem kleinen einheimischen Restaurant in Fujiyoshida ging es weiter zur nächsten Location, dem Kawaguchi-See, um den wir spazierten, bis der Blick auf den “Fuji-san” wieder frei war. Dort kann man übrigens auch mit einer Gondelbahn fahren oder ein Boot mieten für eine kleine Tour auf dem See. Zum Sonnenuntergang zeigte sich der größte Vulkan Japans noch einmal von seiner schönsten Seite gezeigt – mit Dämpfen aus dem Krater und einem pastellfarbenen Himmel im Hintergrund. Im Anschluss ging es für uns langsam wieder zurück nach Kofu und mit dem Nachtbus nach Kyoto.
Am Sonntag stand ein weiterer Ausflug an, diesmal zum größten See des Landes, dem Biwa-See, und diesmal mit Locals.
Unterwegs war ich mit Yuka, die mit mir an der Kansai Gaidai Universität studiert und ihren Eltern, meiner “Homevisit-Program”-Familie. Mit dem Auto unterwegs zu sein statt wie sonst immer mit dem Zug oder den öffentlichen Verkehrsmitteln fühlte sich gleich schon viel einheimischer an. Es war das erste Mal für mich in der Präfektur Shiga, nordöstlich von Kyoto, und ich war begeistert von der tollen Landschaft – viel Natur, Grün, Hügel und natürlich das Highlight: der Biwa-See. Erster Stop: “Soba” (japanische Buchweizennudeln) mit Seeblick.
Und obwohl ich meine Nudeln nicht schlürfen kann wie die Japaner und die Kommunikation mit der Gastfamilie noch nicht ganz reibungslos verlief war das ein perfekter Sonntag Mittag, umgeben von einer wunderschönen Aussicht in die Natur, gutem Essen und einem Gefühl von Geborgenheit, das mir die Familie gab.
Weiter ging es dann gestärkt zum “Shirahige-jinja”-Schrein, zu dem ein “Torii”-Tor (Eingangstor des Schreins) mitten im See gehört. Was für ein ikonisches Motiv, vor dem wir uns natürlich ablichten mussten. Es folgte eine Fahrt um den See, nette Gespräche und Austausch über die deutsche und japanische Kultur, ein Besuch im Biwa-See Museum und Sushi zum Abendessen bei der Familie zuhause. Dort durfte ich dann auch den Bruder und die Oma der Familie kennenlernen und das erste Mal sehen, wie es bei einer japanischen Familie zuhause aussieht. Alle waren unglaublich freundlich und das Essen wieder einmal “oishii”. Nach Matcha und Mochi habe ich mich schließlich auf den Heimweg gemacht. Danke für diesen tollen Tag an Yuka und ihre Familie! Ich freue mich schon auf die nächste gemeinsame Aktivität und weitere ereignisreiche Wochenenden in Japan.
Text und Fotos: Teresa Müller (DAAD-Stipendiatin)
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